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Eine Ausnahmetaube mit
einer kleinen Episode
05151-01-577
Beim 6. Preisflug 2003 wartete ich am Heimkehrtag vergeblich
auf die "577".
Nachdem ich bis Dienstag abends immer wieder Ausschau nach ihr hielt,
hatte ich die Hoffnung schon aufgegeben.
Plötzlich klingelte während der Tagesschau nach 20 Uhr das Telefon.
"Ich haben eine Taube von Sie", klang es am anderen Ende der
Leitung in gebrochenem Deutsch. Meine Frage: "Haben Sie die Nummer
vielleicht festgestellt?" "Ja", war die Antwort "05151-577".
Wie meine Reaktion dann war, kann man sich vorstellen. Nach Übereinkunft,
dass ich die Taube sofort abholen kann, fuhr ich gleich los. Ca. 15 km
Luftlinie von mir, in Knoglersfreude bei Zuchering, war sie gelandet.
An der Einfahrt eines alten Bauernhofes empfingen mich zwei Kinder im
Alter von ca. 8 und 10 Jahren.
Mitten im Hof hatten die beiden Buben einen alten Hasenstall aufgebaut.
Ein kurzer Blick in den Stall und ich konnte das Häuflein Elend,
welches nur noch aus Haut und Beinen bestand, erkennen. Nun kam auch die
Mutter der Buben aus dem Haus und die beiden wurden plötzlich sehr
gesprächig, denn sie erklärten mir voller Stolz, dass sie die
Taube auch sofort gefüttert hätten.
Nachdem ich nochmals einen Blick in den Hasenstall geworfen hatte und
kein Futter erkennen konnte, kamen mir doch leichte Zweifel über
deren Aussage.
Doch sie fuhren unbeirrt fort und erklärten mir, Hasen und Meerschweinchen
hätten sie schon gezüchtet und somit haben sie der Taube sofort
Heu zum Fressen gegeben.
Nachdem ich mich von dieser ungewöhnlichen Aussage erholt hatte,
gab ich beiden Buben einige Euro, worauf ihre Augen leuchteten und meine
natürlich auch, denn ich hatte meine 577 wieder.
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